Pressemitteilung der Stadt Frankfurt (historisches museum):
Informationen zur Ausstellung des historischen museums frankfurt
Das Gesicht Frankfurts wandelt sich in atemberaubendem Tempo. Selbst in wirtschaftlichen Krisenzeiten werden in der Stadt zahlreiche Gebäude abgerissen und durch neue ersetzt. Projektentwickler, Investoren, Politiker, Denkmalschützer, Medien, Stadtplaner, Genehmigungsbehörden, Nutzer – viele Instanzen und Kräfte üben Einfluss aus, wenn ein Gebäude Gestalt annimmt. Der Architekt ist nur einer unter vielen Beteiligten. Seine Entwurfsfreiheit ist begrenzt, womöglich sogar besonders stark in Frankfurt, da hier angesichts des permanenten Wandels eine weitverbreitete Abneigung gegen ästhetische Experimente zu spüren ist.
Umso drängender lässt sich eine hypothetische Frage stellen: Was geschähe, wenn es in Frankfurt alle diese wirtschaftlichen, planungsrechtlichen und politischen Vorgaben nicht gäbe? Was wäre, wenn die Baumeister einen Wunsch frei hätten? Die Rhein-Main-Zeitung, der Regionalteil der F.A.Z., hat rund ein Dutzend renommierte Frankfurter Architekten gebeten, jeweils einen Entwurf zu fertigen, der auf Budgets, Gesetze, Eigentumsverhältnisse und auch auf die öffentliche Meinung keine Rücksicht nehmen muss. Kein Platz gilt in dieser Versuchsanordnung als unbebaubar, kein Bestandsgebäude als unantastbar. Ob sie den großen Wurf wagen und ein Konzerthaus über dem Main errichten wollen, oder ob sie sich lieber darauf beschränken, ein störendes Bauwerk abzureißen, bleibt den Architekten überlassen.
An dem Experiment beteiligen sich jüngere und ältere Architekten, solche mit einer konservativen Haltung und Anhänger eines dezidiert zeitgenössischen Stils. Es geht also nicht um ein Programm für Frankfurt. Die Ausstellung soll zeigen, was denkbar ist. Vielleicht regt sie dadurch eine Debatte an, was möglich und was nötig ist.
Mehr zur Ausstellung inklusive ausführlicher Presseschau auf der Website des historischen museums frankfurt.
Fotos von Petra Welzel